Grand Tour of Switzerland: Vom Engadin ins Tessin

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Unsere letzte Übernachtung in Zernez war kühl aber angenehm. Man merkt, dass es langsam Herbst wird. Heute führt uns die Grand Tour Route nach St.Moritz. Anhalten wollen wir da aber nicht. Wir fahren bis zum Silvaplanersee und biegen dann rechts ab. Unser Ziel: Die Morgensonne auf dem Julier Pass geniessen. Die Strasse hat nur wenige Serpentienen und ist schön breit. Kein Problem mit dem Wohnmobil. Richtig angenehm sogar. Oben angekommen geht unsere Rechnung auf. Der kleine Parkplatz ist noch fast leer. Nur ein paar Biker, und ein kleiner VW Bus sind da. Die haben sicher hier geschlafen. Der kleine See und das rote Gebäude aus Holz zeigen sich uns von der besten Seite. Herrlich!

Sonnenschein geniessen auf dem Julierpass.
Der kleine See ist herrlich anzuschauen.
Panorama auf dem Julierpass.

Nach dem Frühstück geht die Fahrt weiter. Dabei stellen wir fest, dass es einen schönen, einfachen Stellplatz gleich unten am Julierpass gibt. Der “Stellplatz Tua” bei Bivio. Diesen behalten wir uns mal im Hinterkopf. Das wäre ein toller Ausgangspunkt um von hier aus zu wandern oder biken. Es scheint zwar die Sonne, doch beginnt etwas zu nieseln und wir fahren bei dem seltsamen Wetter weiter auf der Grand Tour.

Unser nächstes Ziel ist die Viamala Schlucht. Die Strasse führt uns Richtung Thusis. Aber wir bemerken schnell, diese Gegend hier ist einer dieser Orte wo wir unbedingt wieder hin wollen um mehr Zeit zu verbringen. So schön hier! Leider haben wie Pech was den Parkplatz angeht. Alles voll oder zu kurz für uns bei der Viamala Schlucht. Nun ja. Die Strasse ist auch recht eng und so beschliessen wir, zwangsläufig, weiter zu fahren. Das Wetter wir nun immer düsterer. Nach Andeer kommt uns dann aber doch noch ein Highlight entgegen, welches wir garnicht auf dem Schirm hatten. Die Rofflaschlucht. Wir fahren hin und der Parkplatz ist schon recht voll. Aber unser Sunny findet mit seinem üppigen Hinterteil doch noch eine Lücke. Das niesseln wird langsam zum Regen. Wir schnappen uns unsere Regenjacken und dann nichts wie los. Es bleibt noch etwas Zeit! Für nur 5 Franken pro Person dürfen wir durch die Türe im Restaurant, welche den Zugang zum Weg in Richtung Wasserfall frei gibt. Die Schlucht wurde als Attraktion geplant. Die Familie Christian Pitschen – Melchior arbeiteten in den Wintern von 1907 – 1914 in der Schlucht. Rund 8000 Sprengladungen wurden gezündet bis alles fertig war. Ein kleiner Museumsteil innerhalb des Restaurants zeigt dies eindrücklich. Wirklich ein toller Ausflug. Muss man einmal gesehen haben.

Kleiner Museumsteil im Restaurant.
Die Richtung ist klar.
Eine spezielle Stimmung mit dem Nieselregen.
Beeindruckend: Der Weg welcher gemacht wurde.
Erster Blick auf den Wasserfall.
Speziell. Man kann unter und hinter den Wasserfall gehen.

Nach diesem kleinen Abenteuer suchen wir unseren Schlafplatz. Dieser soll auf dem San Bernardino Pass sein. Und wir haben Glück. Direkt beim Grand Tour Schild können wir uns relativ gerade hinstellen und bleiben. Sogar die Sonne zeigt sich noch für eine Weile und wir können ein paar tolle Bilder schiessen. Das Tor zum Tessin hält also was es verspricht! Ausserdem findet Fabienne viele Heidelbeeren. Hmm, lecker!

Unser Platz zum Übernachten. Perfekt.
Die Fotopunkte der Grand Tour sind nicht immer einfach zu finden. Dieser aber schon.
Panorama vom San Bernardino mit Sicht in das Tessin.
Heidelbeeren sammeln.
Die Ausbeute wird dann morgen zum Frühstück verputzt.

Es war eine ruhige, aber sehr kühle Nacht. Als unser Wecker um 07:20 los geht, haben wir noch 9 Grad im Womo. Erstmal die Heizung an und nochmals unter die Decke kriechen bis sich das Klima von einer angenehmeren Seite zeigt. Nach dem Frühstück mit Kaffee und feinem frischen Brot geht es nun in den Tessin. Wir fahren den Pass hinunter. Natürlich alles auf der Grand Tour Route und machen einen Halt in Mesocco. Dort gibt es einen super gut gepflegte Burgruhine. Das Castello di Mesocco. Diese kann gratis besichtig werden.

Castello di Mesocco vom Parkplatz aus.
Innerhalb der Mauern. Alles ist toll unterhalten.
Das Gelände ist weiträumig.
Auch die Mauern kann man erklimmen.
Details welche besonders vor dem Regen geschützt werden.

Unsere Fahrt geht nun weiter und die Sonne zeigt sich wieder. Es hat sich bezahlt gemacht, dass wir gestern relativ zügig weiter gefahren sind. Nun hören wir den Ruf des Verzasca Tals. Zuvor machen wir aber noch einen Stop auf dem Wohnmobil-Stellplatz in Bellinzona. Auf diesem sind wir schon einmal eine Nacht gestanden. Heute wollen wir hier aber nicht bleiben. Einerseits hat sich das Militär dort breit gemacht, andererseits ist es auch relativ laut und der Tag ist noch jung. Doch die Burganlagen in Bellinzona will ich (Sven) noch sehen. Bei heissem Wetter machen wir uns zu Fuss auf den Weg. Es ist nicht so weit und nach etwas 15 Minuten erreichen wir die drei Burgen. Heute sehen wir uns das Castelgrande an. welches mitten in der Stadt liegt. Auch diese Anlage ist, bis auf das Museum, gratis zu bestaunen und wunderbar gepflegt.

Eingang zum Innenbereich des Castelgrande.
Fast alle Mauern sind begehbar.
Was für ein toller Gegensatz. Alt und neu passen perfekt zusammen.
Da kann man schon mal ins Geniessen kommen bei dem herrlichem Wetter.
Die Aussicht auf die andern zwei Burgen.

Nach der ausgiebigen Besichtigung geht es für uns nun weiter. Unser Sunny bringt uns in das Verzasca Tal. Genauer gesagt, bis ganz nach hinten im Tal, nach Sonogno. Dort sind Wohnmobile auf dem grossen Parkplatz willkommen und es gibt auch eine Ver-/Entsorgungsstation. Für 20 Franken kann man hier 24 Stunden stehen. Auch mehrere Nächte sind kein Problem. Einzig, der Kassenautomat um das Womo-Ticket zu lösen nimmt nur Wechselgeld! Für die erste Nacht hatten wir gerade noch genug. Am zweiten Tag lernten wir dann aber, dass man die Camper-Card auch im Touristenshop kaufen kann. Dann geht es auch mit Kartenzahlung. Also kein Grund zur Panik. Das kleine Dörfchen ist wunderschön. Genau so wie man sich das Tessin vorstellt. Wir geniessen das warme Wetter und gehen zweimal lecker essen. Die Grotto’s (Restaurants) haben hier aber fast alle das selbe zu bieten. Nach 2-3 Tagen ist man also Kulinarisch schon durch. Dafür sind die Speisen wirklich frisch und super lecker zubereitet. Und Fabienne hatte plötzlich einen neuen kleinen Freund… 😉

Sonogno. Genau so stellten wir uns das Tessin vor.
Wunderschöne Steinhäuser.
Eines der vielen Grottos hier.
Ich bin kein Polenta Fan. Aber hier muss man das mal versuchen. Fazit: Lecker!

Was wir uns nicht nehmen lassen wollen, ist die kleine Wanderung bis zum Wasserfall. Dieser kann links oder rechts vom Wasser erreicht werden. Wir entscheiden uns zuerst für rechts. Der Weg führt uns vorbei an den Typischen Steinhäuschen, direkt zum Wasserfall. Dieser ist wirklich schön und eindrucksvoll. Denn man kann zu Fuss praktisch bis unter den Wasserfall gelangen. Ein paar Mutige hatte es welche in dem kleinen See auch baden waren. Das Wasser ist aber Eiskalt. Wir lassen es und gehen auf dem anderen Weg zurück zum Womo. Doch die Füsse werden schon auch noch Nass bei uns. An einem schönen, und gut zugänglichen Ort, kühlen wir uns ab. Wie man in unserm Vlog gut sehen kann, macht das Fabienne wesentlich relaxter als ich. 😉

Wasserfall: Cascata La Froda.
Am Schatten und mit dem kühlen Wasser ist es hier sehr erfrischend.
Fabienne und das Wasser. Sie lieben sich einfach.

Sonongo ist einer der Drehort des Spielfilms “Die schwarzen Brüder”. Dieser Film ist nach einer wahren Geschichte und spielt im 19. Jahrhundert. Damals wurden hier Kinder nach Italien “verkauft” um als Kaminfeger zu arbeiten. Eine Arbeit bei der viele der Kinder später an Lungentuberkulose starben. Ein sehenswerter Film:

Trailer zum Film: “Die schwarzen Brüder”.

Nachdem wir Sonogno nun gut genug kennen und das Wetter sich wieder verschlechtern soll, machen wir am zweiten Tag hier noch eine kleine Wanderung nach Cabioi. Ein noch viel kleineres Dörfchen. Wir passieren die paar sehr schönen Steinhäsuchen, welche wohl als Feriendomizil genutzt werden, und wandern noch ein wenig weiter. Von weitem hören wir einen anderen Wasserfall. Diesen wollen wir noch sehen. Die Gegend ist echt schön um zu wandern!

Cabioi.
Wunderschön gepflegte Häuser in Cabioi.
Der kleine Wasserfall. Von hier aus könnte man sogar Alpine Routen wandern.
Happy wanderer…

Das Wetter wird nun wie angekündigt immer schlechter. Es beginnt schon am Abend zu Gewittern. Wir bleiben so lange es geht noch vor dem Womo sitzen. Am nächsten morgen beschliessen wir das Tal zu verlassen. Die Gewitterfront kommt von Italien her und wir flüchten auf der Grand Tour Route wider in Richtung Zentralschweiz. Es fängt immer mehr an zu schütten und so fahren wir bis nach Airolo. Dort ist es noch einigermassen trocken und sonnig. Wir übernachten auf dem Parkplatz der Gondelstation. Morgen wollen wir wieder eine Wanderung machen. Rund um den Ritomsee.

Es ist kühl, aber wir haben Glück. Das Wetter gibt sich am Morgen mühe und die Sonne scheint unseren Sunny an. Sehr gut. Nach dem Frühstück fahren wir ein kurzes Stück zurück in die Richtung von der wir gestern gekommen sind. In Quinto, gleich bei der Ritom Bahn finden wir Platz und kaufen uns ein Ticket für die Standseilbahn. Diese bringt uns 786 Meter höher, auf 1793 Meter. Mit einer maximalen Steigung von 87,8% ist das ein echtes Erlebnis. Danach geht es zu Fuss an den Stausee welcher von der SBB 1921 errichtet wurde.

Wir entscheiden uns links um den See zu wandern. Da das Wetter noch so schön ist, wollen wir aber nicht nur um den Stausee herum gehen, sondern nehmen noch einen kleinen Umweg zum Lago di Tom. Für den kleinen Schmaus unterwegs haben wir natürlich gesorgt. Und so können wir die tolle Aussicht, wenn auch mit viel Wind, essend geniessen.

Lago di Tom.
Klein aber doch Oho. Lago di Tom.
Beim Picknick: Unsere Aussicht auf den Lago di Gadagno.
Tee und was zu essen. Fabienne ist happy.
Mit unseren selber zusammengesetzten Victorinox Taschenmessern sind wir bestens Ausgerüstet für das Picknick.

Die Wolken verdichten sich und das Wetterradar sagt uns, dass uns das unschöne Wetter von gestern wohl einholen wird. Also nichts wie los. Wir wollen doch noch um den Stausee gehen. Ein steiler Abstieg führt uns nun zurück an den Stausee. Der Weg geht nun durch ein bisschen Wald und ist wunderschön. Immer wieder können wir durch die Arvenbäume auf den Stausee blicken welcher herrlich Eisblau heraussticht. Ein Traumweg und kaum anstrengend.

Steil runter und vorbei am Wasserfall geht es in den Teil der Wanderung welcher im Wald verläuft.
Der Stausee blitzt immer wieder durch das grün der Bäume.
Das Wetter lässt uns noch Zeit die Szenerie zu geniessen.

Zurück beim Sunny geht es nun die alte Passstrasse vom Gotthardpass hoch. Ein Highlight. Vorallem für mich. Ich bin den Pass schon als Kind mit dem Fahrrad hoch gefahren. Natürlich auch auf der alten Passstrasse. Einer der schönsten Passstrassen in der Schweiz, wie ich finde. Wir kommen oben an und es regnet. Doch das Wetterradar sagt uns, dass es nochmals aufhellen wird. Das freut, denn auf dem Gotthardpass hat es wieder einen dieser Grand Tour Fotopunkte. Also fahren wir diesen mit dem Sunny an und warten auf unsere Chance.

Die alte Tremola Passstrasse am Gotthard.
Die Serpentinen sind zum Teil schon sehr eng wenn man 7,4 Meter lang ist.
Der obligatorische Foto-Halt.
Die Tremola in seiner ganzen Pracht.

Wir schlafen diese Nacht etwas unterhalb der Passhöhe am “Lago dei Morti”. Und das sogar super gerade. Der Platz hat eine kleine Erhöhung und ermöglicht, wenn korrekt befahren, den totalen Ausglich. Da dies unsere letzte Übernachtung von dieser Reise sein wird, müssen wir eines noch unbedingt nachholen… Was wohl? Genau. Ein Raclette!

Unser Übernachtungsplatz am Lago Dei Morti gleich unterhalb der Passhöhe.
Die letzten Sonnenstrahlen vom Tag auf dem Gotthard.

Nun für euch wie immer noch das Video und die GPS Daten zum Download. Wir hoffen ihr hattet Spass beim lesen und wünschen euch eine schöne Zeit. Bleibt Gesund und allzeit gute Fahrt wünschen euch Sven & Fabienne

Und hier wie immer alles auch als Vlog.

(Sollte die Karte nicht geladen werden, bitte die Seite erneut laden.)

HIER GEHTS ZUM DOWNLOAD DER GPS DATEN

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